"Tabana" - Kinder-Wende-Beuteltasche mit Anleitung

Heute gibt es eine Premiere: eine Foto-Anleitung zu meiner Kinder-Wende-Beuteltasche mit dem Schnittmuster zum downloaden. Der Name "Tabana" ist aus den Namen meiner Zwillinge zusammengesetzt.

Diese Tasche habe ich vor circa zwei Jahren gezeichnet und schon einige Male genäht und verschenkt. Das tolle daran ist, dass man die Tasche als Wendetasche nähen kann und dass man ausser Stoff keine speziellen "Zutaten" braucht. Die Tasche ist gedacht für Kinder zwischen 5 und 10 Jahren, für grössere Mädels müsste man wohl den Träger verlängern.

Wenn ihr "Tabana" nähen wollt, braucht ihr zwei Streifen Stoff à 30cm. Meine ersten Taschen habe ich aus Stoffen von einem Patchwork-Paket von buttinette genäht, zwei Stoffstücke daraus reichen gerade eben so. Wenn man mehr "Stand" möchte, kann man die Stoffe auch noch mit Vlieseline (z.B. H180) verstärken.

Für die Tasche, die ich hier in der Anleitung nähe, habe ich eine alte Jeans recyclet und fürs Futter einen Baumwollstoff aus der Restenkiste verwendet.

Zuerst muss man das Schnittmuster ausdrucken, ausschneiden und den Träger an den gestrichelten Linien zusammenkleben.

Dann alle Teile zuschneiden. Ich gebe in der Regel 7mm Nahtzugabe, dann kann ich nachher füsschenbreit nähen.

1. Den Träger je Stoff zweimal zuschneiden. Man kann ihn auch im Stoffbruch zuschneiden, dieser muss dann an der schmalsten Stelle des Streifens sein.

2. Den Stoffbeutel im Stoffbruch je Stoff zweimal zuschneiden, Nahtzugabe nicht vergessen. Ich markiere auch jeweils am oberen Rand (kurze Rundung) die Mitte (Stoffbruch). Die Abnäher schneide ich nicht aus, die zeichne ich nur an und bügle nachher alles schön zur Seite.

Für diese Tasche musste ich beim Sternchenstoff stückeln, weil ich nur noch einen Rest hatte und der Stoff gerade noch so gereicht hat, deshalb hat dieser Streifen zwei Nähte.

Den Jeansstoff habe ich in doppelter Stofflage zugeschnitten. Dort, wo die Stecknadeln sind, muss man nun gerade absteppen, aufklappen und die Nahtzugabe auseinander bügeln.

 

Nun legt man beide Stoffstreifen rechts auf rechts (schöne Seite zueinander) und steppt beide langen Seiten. Die beiden kurzen Seiten bleiben offen, damit man den Träger wenden kann.

Die Nahtzugabe wird knapp zurückgeschnitten. Das ist vor allem bei dickeren Stoffen wie Jeans oder Canvas wichtig.

Den Streifen wenden, dafür nehme ich eine dicke Jackenstricknadel zu Hilfe.

Zuletzt wird der Träger sauber gebügelt.

 

Jetzt kommt der Taschenbeutel.

Zuerst werden bei allen vier Taschenteilen die Abnäher genäht.

Dafür muss man die angezeichneten Linien genau aufeinander legen, es entsteht ein Dreieck. Nun näht man exakt der Linien entlang zum Spitz hin, am Ende nähe ich immer 2-3 Sticke vor und zurück.

Wieder muss man sorgfältig bügeln. Und nun sieht man schon, wie der Taschenbeutel Volumen bekommt.

 

Wenn man möchte, kann man jetzt noch Verzierungen, Applikationen oder eine aufgesetzte Tasche anbringen. Ich habe bei dieser Tasche eine Gesässtasche der Jeans ausgeschnitten und appliziert.

Als nächstes werden die zusammengehörenden Beutelteile rechts auf rechts aufeinander gelegt. Dabei muss man darauf achten, dass die Abnäher genau aufeinander treffen. Die Kante wird füsschenbreit abgesteppt.

Nun haben wir zwei Taschenbeutel. Wenn man möchte, kann man die Nahtzugabe noch auseinander bügeln, aber das ist ziemlich mühsam.

Beim Jeansbeutel habe ich die Naht mit dem Wagenstich abgesteppt, das gibt eine schöne Ziernaht.

Als nächster Schritt werden die beiden Beutel zusammengefügt.

Einen Beutel auf rechts wenden und in den anderen Beutel hineinstecken, sodass die beiden Beutel rechts auf rechts liegen. Die Mitte-Markierungen müssen jetzt aufeinandertreffen.

Die Kante steppen, nur die Rundung, nicht die geraden Enden! Dort bleibt es offen zum Wenden und für den Träger.

Die Nahtzugabe bis knapp vor die Naht dicht einschneiden, damit sich die Rundung nach dem Wenden schön  flach legt.

Jetzt den Beutel durch eine der Trägeröffnungen wenden und den einen Beutel (Futter) in den anderen hineinstecken. Die Kanten bügeln.

 

Nun fehlt nur noch der Träger.

Die Nahtzugabe der Trägeröffnung am Taschenbeutel nach innen falten und bügeln. Dann den Träger hineinstecken, so dass eine gleichmässige geschwungen Linie vom Beutel zum Träger entsteht (der Träger wird ja zu den Enden hin immer breiter). Das ganze feststecken.

Nun kommt schon die letzte Naht, allerdings eine lange. Alle Kanten werden einmal schmalkantig abgesteppt und dabei wird auch gleich der Träger festgenäht. Es wird also quasi zweimal im Kreis genäht, dem Taschenbeutel und dem Träger entlang. Dazwischen gibt es auf beiden Seiten einen "Abstecher" entlang der Verbindungsstelle zwischen Beutel und Träger.

 

Ich beginne an einer Verbindungsstelle und nähe einmal der offenen Kante entlang über die Breite des Trägers, dann ein paar Stiche am Beutelrand entlang und nun nochmals die Breite des Trägers entlang mit einem circa füsschenbreiten Abstand. So ist die erste Seite des Trägers befestigt.

Nun nähe ich schmalkantig am Träger entlang bis zum Ende und dann wieder die Breite des Trägers zweimal mit füsschenbreitem Abstand. Dann steppe ich noch die Oberkante des Beutels schmalkantig ab. Jetzt bin ich wieder am Anfang.

Ich nähe nochmals die obere Naht, die den Träger mit der Tasche verbindet, damit ich auf der anderen Taschenseite ankomme und dann einmal rundherum.

 

Und fertig!

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Tabana Taschenbändel.pdf
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Ich hoffe, dass die Erklärungen nicht allzu wirr sind. Falls doch, hinterlass einfach einen Kommentar, dann kann ich das kreative Tohuwabohu hoffentlich aufräumen ;-)

Und natürlich freue ich mich, falls jemand seine eigene "Tabana" näht und hier einen Link hinterlässt.

 

Diese Anleitung verlinke ich bei stitchydoos "Mount Denim Ade"

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